MMORPG Runes of Magic: Nicht zu empfehlen

Das „Massively Multiplayer Online Role-Playing Game“ (MMORPG) Runes of Magic soll mittlerweile 5 Millionen Nutzer haben.

Das sind 5 Millionen zu viel.

Wer ein Spiel entwickelt, für dessen Benutzung man sich über 9 Gigabyte auf die Festplatte holen muss, die alle möglichen Spionage-Programme mit sich schleppen (und der Versuch Cookies zu setzen, die das Surfverhalten der Nutzer tracken ist ein Spionageversuch), betreibt mehr als ein kostenloses Browsergame oder Online-Rollenspiel. In der Datenschutz-Erklärung des zur Gameforge AG gehörenden Publishers, der Frogster Interactive Pictures AG, heisst dazu:

„Wir erfassen Ihre Daten, um den mit Ihnen geschlossenen Nutzervertrag erfüllen zu können. Hierzu zählt neben der Überwachung der Einhaltung der Nutzungsbedingungen und Spielregeln insbesondere die ordnungsgemäße Abwicklung der von Ihnen in Gang gesetzten Zahlungsaufträge. Sofern Sie sich auf unseren Internetseiten registrieren, an Gewinnspielen teilnehmen oder unseren Newsletter abonnieren möchten, ist die Angabe von personenbezogenen Daten notwendig. Bei diesen Daten handelt es sich beispielsweise um Ihren Namen, Ihre Anschrift, Ihre E-Mail-Adresse und sonstige persönliche Daten, die von Frogster im Einzelfall abgefragt werden. Darüber hinaus ist zur technischen Realisierung unserer Angebote sowie zur Überwachung der gesetzes- und vertragskonformen Nutzung unserer Angebote bei angemeldeten Kunden die automatisierte Erfassung weiterer Daten wie beispielsweise der IP-Adresse notwendig.“

Daß dann z.B. Anfang 2011 im Zuge von Erpressungsversuchen damit gedroht wird diese Daten teilweise öffentlich zu machen, zeigt die Sensibilität der betreffenden Ware: eben die Daten von Millionen meist junger Gamer. Und wohin gehen diese Daten eigentlich genau? Frogster ist eine internationale Firma. Laut der Datenschutz-Erklärung gibt Frogster die Personen-Daten an Kreditkartenunternehmen, Banken, Mobilfunkdienste, Inkassoinstitute, „Anbietern zur Erstellung und Aufbereitung von Statistiken“ (!) und „IT-Dienstleistern (z. B. Rechenzentren, Hostprovidern, Backupservices, Datenbankdiensten“ weiter – aber nur, „wie dies zur Erfüllung“ von deren „Aufgaben notwendig sei“.

Was ist das denn? Und dann steht da noch:

„Diese Dienstleister sind verpflichtet, Ihre personenbezogenen Daten gemäß dieser Datenschutzerklärung sowie den maßgeblichen Datenschutzgesetzen zu behandeln.“

Hier wird also mit den Daten auch gleich noch die Verantwortung abgegeben.

Wohlgemerkt: es geht nicht darum, einen der wenigen Konkurrenten von bigpoint, oder generell eine der wenigen noch in der Republik sitzenden Firmen schlechter zu machen, als sie sind. Es geht auch nicht um simple technische Notwendigkeiten, sondern wie und warum die sich überhaupt ergeben, angeblich ergeben und wer das kontrolliert. Es geht um die Frage, warum man sich bei jeder Menge anderer guter Browsergames, Online-Spiele und MMORPGs, die keine extra Software nötig haben oder machen, überhaupt einen Programm-Berg auf seine Festplatte rollen soll, der zur Begrüßung sagt, „schönen guten Tag, und wo ich schon mal hier bin, muss ich jetzt wissen, was Du mit mir alles machst, also was Du hier alles machst. Denn weil das hier Deine Festplatte, Dein Browser und Deine Surferei ist, geht mich das jetzt auch was an.“

Das Resumee ist denn auch kurz:

Runes of Magic? Nicht zu empfehlen.

3 Gedanken zu „MMORPG Runes of Magic: Nicht zu empfehlen“

  1. Ja es ist schon erstaunlich mit welcher Leichtigkeit diese Firma Daten der Benutzer abgreift um sie an wen auch immer weiterzugeben was am Ende damit geschieht weiß sicherlich niemand genau. Das ganze ist aber konsequent in der Art und Weise wie dort mit Daten der Benutzer umgegangen wurde/wird wenn man sich wie ich daran erinnert das alle Freunde im Spiel gehackt wurde mein eigener Account ebenfalls kompromittiert wurde und man dann von offizieller Quelle lesen durfte es wäre die eigene Schuld. Nein Schuld waren diejenigen die zugelassen haben das die Forenpasswörter welche identisch mit dem des Spieles waren in Klartext übermittelt wurden. Davon abgesehen befindet sich der technische Zustand des Spieles im unteren Level der Wohlfühl Skala, ständige Abstürze beim Zonenwechsel, grottige Performance in diversen Instanzen und das obwohl das Game überaus altbackene Grafik bietet. 5 Millionen Spieler kann man auch nur damit erklären das es sich dabei um tote Accounts handelt die nur zur Erlangung von diversen Ingame Vorteilen dienten diese werden keinesfalls aktiv gespielt. Und ingame Vorteile sind in Runes of Magic unabdingbar keinesfalls wie Anfangs versprochen könnte man das Spiel nach menschlichen Maßstab ohne Itemshop meistern außer man beschränkt sich auf das sammeln von Rohstoffen oder ist an den wenigen schönen Dingen im Spiel wie Instanzen oder Gruppenspiel nicht interessiert, in denen(Instanzen) man allerdings sowieso unterliegt, sollte man nicht ebenfalls massiv im ItemShop investieren. Ich selber kenne einige denen ein Hobby wie RoM auch tausende Euro wert ist, was umso befremdlicher wirkt wenn man bedenkt das diese Game nicht viel mehr bietet als eine nette Story, typisches Gruppenspiel, altbackene Grafik, miese Stabilität, und eine ausgelaugte Community. Kurzum ein Paradebeispiel eines ehemals schönen Spiels dessen Potenzial auf dem Altar des maximalen Profits geopfert wurde indem die Spielmechanik auf den Itemshop optimiert wurde, Erweiterungen mit den typischen Symptomen wie der Abwertung des erspielten Erfolg zu oft und zunehmend qualitativ schlechter erfolgten wärend technische Fehler seit der Openbeta weiterbestehen und ich spreche hier nicht von kleinen Bugs wie es sie in jedem Spiel gibt. Sollte der Datenschutz kein K.O. Kriterium sein so erfüllt das Spiel selbst alle Vorausetzungen für ein K.O. erster Klasse. Das es sich hier um eine Firma aus Deutschland handelt dessen Spiel wie viele andere in Korea entwickelt wird ist eigentlich auch nur ein trauriger Fakt.

  2. Hallo,

    das mit den Cookies versteh ich überhaupt nicht. Wie soll das gehen? Mein Firefox ist permanent so eingestellt wie im Privatmodus. Ich verstehe nicht welche Daten Frogster von mir weiter geben will. Meine Mailadresse? Haha, sollen sie doch, der Spamschutz wirds richten.

  3. Nunmehr ist es bei GameForge (EX-Frogster) eigentlich schon so weit runter gekommen, das wieder a) etliche Accounts gehackt wurden und b)es unendlich viele Goldseller in Logar gibt.
    Gegen Bugs, Cheats, Dupen wird nichts unternommen, GM´s sind Mangelware.
    Die BK-Performance wurde durch die Möglichkeit, zu unzähligen Zeiten BK-Anmeldungen zu machen, zwar verbessert, aber wer bitteschön kann um 18.00 Uhr oder 22.00 Uhr abends BK gehen? Entweder man ist arbeiten, oder muß schlafen gehen.

    SO – geht RoM den Bach runter

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