Browsergame Grepolis: Arm oder alt werden

Das 2009 vom Hamburger Publisher InnoGames als Nachfolger von Die Stämme gestartete MMO Strategiespiel Grepolis hat zwar keine Story und macht keinen einzigen Audio-Mucks, hätte aber durchaus Qualitäten. Wenn man es denn spielen könnte, ohne arm oder alt zu werden.

Das Browserspiel soll dem Spieler den Aufbau einer Stadt im antiken Griechenland simulieren. Gleich zu Anfang kann man präventiv ein paar Bauerndörfer auf der heimischen Insel erobern und ordentlich ausplündern, was natürlich Lust auf mehr macht *räusper*. Nach einem der technisch besten Tutorials, die die Spielebranche anzubieten hat, geht das Browsergame auch tatsächlich ohne den sonst branchenüblichen Update-Grafikkarten-Obercookie-Megatreiber-Supermedienplayer-Bullshit los.

Und los. Und los. Ja, wo waren wir nochmal?

Stunden, Tage später, wird es unleugbar offensichtlich. Entweder man meldet sich in Grepolis z.B. beim Gewinnspiel der Telekom AG an oder wird Mitglied im Oil of Olaz Club („Verdiene Deine Goldmünzen“), oder man stürzt sich ans Handy und verbrät dort sein Geld für virtuelle Kostbarkeiten – schon hätte man einen „Verwalter“, dann geht natürlich alles schneller, oder einen „Kapitän“ („mit nur einem Klick alle Bauerndörfer plündern“) – oder man sitzt einfach da und hört nichts zu. Da wird dann auch klar, warum dieses Browsergame keinen Sound hat. Er würde einen daran erinnern, daß eigentlich etwas passieren müsste, wenn man ein MMOG spielt.

Fazit: Schade um viel, aber vor allem viel Zeit oder viel Geld.

Bewertung (0 ultramies – 10 optimal)

Technik: 8
Grafik, Darstellung: 8
Ton, Soundeffekte: –
Kreativität: 7
Action: 0
Strategie: 7
Story / Charaktere: –
Zugang: 9
Spaßfaktor: 3
Moral: 0